Gaza – die alte Fantasie von der Vertreibung
Donald Trumps wahnwitziger Plan, die Bewohner:innen des Küstenstreifens nach Ägypten und Jordanien [Sudan, Solmalia oder Somaliland bzw. Scheiß egal wohin, Hauptsache weg)] "umzusiedeln“, trifft in Israel auf viel Zustimmung. Dort hat der Traum vom Verschwinden Gazas eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1949 zurückreicht.
...
Das Projekt der Vertreibung oder „Umsiedlung“ kam wieder auf die Agenda und wurde von US-Präsident Donald Trump gleich nach seiner Wahl aufgegriffen. Zum ersten Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs hat damit ein Staatschef offen zu etwas aufgerufen, was das Völkerrecht als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ kategorisiert. Das Motiv ist offensichtlich eine Mischung aus Zynismus und Gier: Die um Trump gescharten Oligarchen sehen die „Riviera des Nahen Ostens“ als lukrativen Immobiliendeal.
Die israelische Regierung packte die Gelegenheit sofort beim Schopf: Verteidigungsminister Israel Katz rief die Armee auf, Pläne zu entwickeln, um Palästinensern aus Gaza die „freiwillige Ausreise“ zu ermöglichen. Und erklärte mit geheuchelter Großzügigkeit: „Die Einwohner Gazas sollten das Recht auf Freizügigkeit haben und das Recht, auszuwandern, so wie es überall auf der Welt praktiziert wird.“5 Was Katz nicht dazusagte: Seit 1967 gewährt Israel diese „Freiheit“ nur um den Preis, dass niemand jemals zurückkehrt.
Die Palästinenserinnen und Palästinenser haben das verstanden. Nach dem Waffenstillstand vom 19. Januar kehrten sie zu Hunderttausenden zurück – zu Fuß, zu Pferd, in Karren, allein oder mit der Familie, mit oder ohne Gepäck. Um sich in ihren zerstörten Wohnungen wieder notdürftig einzurichten oder um in Zelten zu wohnen. Trotz Einsturzgefahr und trotz herumliegender Blindgänger. Damit zeigen sie eine tiefe Verbundenheit mit ihrem Land und demonstrieren einen Widerstandsgeist, den Krieg und Besatzung über die Jahrzehnte nicht.
Der ganze Artikel, sehr lesenswert bei Le Monde Diplomatique und archiviert https://archive.is/hEucb